Neuseeland
Mittlerweile befinden wir uns schon über drei Monate in Neuseeland. Unglaublich wie die Zeit vergeht. In Auckland angekommen, waren wir erst einmal erleichtert, uns wieder problemlos verständigen zu können und ein organisiertes Lebensgefühl vorzufinden. An erster Stelle stand der Autokauf. Also durchforstete wir alle möglichen Facebook und Kaufseiten in Neuseeland und fanden gleich am ersten Tag einen kleinen Van, den wir selber ausbauen konnten. Was wir unserer Meinung nach auch super hinbekommen haben, allerdings war uns nicht bewusst wie vorteilhaft das Zertifikat „Self-Contained“ ist. Dies bedeutet, dass eine Toilette und ein Waschbecken inklusive Abwasser vorhanden ist und man damit berechtigt ist auf Free Campingspots zu parken, welche nur für Self- Contained Autos erlaubt sind. Somit spart man sich viel Geld und hat auch mehrere Übernachtungsmöglichkeiten.
Nun gut, so müssen wir eben mit weniger Möglichkeiten zurechtkommen und das klappt auch sehr gut. Manchmal fährt man vielleicht etwas länger oder zahlt fünf Dollar, doch man findet immer einen Schlafplatz. Eigentlich hätten wir die Möglichkeit auf einer Kuh Farm zu arbeiten, da uns unser Vermieter jedoch dazu geraten hat, dass schöne Wetter auf der Südinsel noch auszunutzen, lehnten wir den Job ab und begannen unsere Reise. Als erster Stopp ging es zu den Coromandels. Eine Halbinsel mit wunderschönen Stränden und tollen Wanderwegen. Danach fuhren wir recht zügig Richtung Süden und legten noch einen Zwischenstopp bei Freunden ein und erfreuten uns über die tolle Gastfreundlichkeit sowie ein typisches BBQ. Oh und natürlich besuchten wir das Weltbekannte „Hobbiton“ aus der Trilogie Herr der Ringe. Leider können wir die Attraktion nicht guten Herzens weiterempfehlen. Selbstverständlich ist das Dorf super ausgebaut und hübsch anzuschauen, aber für 80 Dollar inklusive hunderten von Chinesen kann man besser Attraktion erleben.
Die Südinsel erkundeten wir eigentlich komplett, bis auf kleine Abschnitte. An der Westküste ging es über den Franz-Joseph Gletscher bis zu den Milford Sounds. Selbstverständlich buchten wir eine Bootstour durch die Fjorde und wurden gleich mal von einer Delphin Kolonie begrüßt. Nachdem wir auch hier mit teilweise schlechtem Wetter zu kämpfen hatten, ging es für uns schnell wieder Richtung Landesinnere. Leider hatten wir immer mal wieder Pech mit dem Wetter. Somit war es uns nicht möglich jeden Track zu machen, den wir uns aussuchten. Neuseeland ist für uns eine Mischung aus Deutschland, Österreich und Australien. Für uns fast ein wenig langweilig, nachdem was wir bisher schon alles gesehen haben. Trotzdem eine Reise wert. Da im März die Weinsaison ist, nutzen wir gleich einmal die Gelegenheit um auf einem Weinberg zu arbeiten. Unser Chef war super und die Arbeit hat uns auch Spaß gemacht, wobei es eben nach ein paar Tagen eintönig wird. Beim Trauben pflücken lernten wir auch vier wichtige Menschen für uns kennen. Vier Franzosen, mit denen wir vor drei Wochen ein Haus in Wellington für die nächsten fünf Monate bezogen haben. Nun mussten wir Arbeit finden und uns wieder an den Alltag gewöhnen. Luis arbeitete bereits zwei Wochen als Pizzalieferant und ich fand einen Job im Intercontinental Hotel im fünf Sterne Restaurant Chameloen. Luis startet auch bald als Promoter im Supermarkt. Somit ist unser Leben wieder „normal“ und wir genießen die Zeit bis Oktober, dann geht es nach Bali. Auch der Winter ist bisher auszuhalten. Täglich um die 15 Grad und teilweise Sonnentage. Im nächsten Bericht erzähle ich euch mehr, warum wir drei Autos besitzen und wie es ist, in Neuseeland zu arbeiten. Schönen Sommer euch!